Wohnen geht über die Wohnungstür hinaus. Die Qualität der privaten, halböffentlichen und öffentlichen Räume, die an die Wohnung und das Gebäude anschliessen, spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Bewohnerschaft. Das Wohnumfeld ist ein Lebens- und Gestaltungsraum, der die Identifikation mit dem Wohnort, die gesellschaftliche Teilhabe und die lokale Verankerung beeinflusst.
Eine vielfältige Natur in städtischen Gebieten ist ökologisch gesehen ein wertvolles Gut und steigert die Lebensqualität. Bauherren und Bauherrinnen, Architekten und Architektinnen, Stadtplaner und -planerinnen, Verantwortliche für nachhaltige Entwicklung und Landschaftsarchitekten und -architektinnen können nun auf ein neues webbasiertes Instrument zurückgreifen. Das Instrument gibt konkrete und einfache Lösungen an die Hand, um die Förderung der natürlichen Vielfalt in die Planung, den Bau, die Umgestaltung und den Unterhalt zu integrieren.
Vielen Wohnsiedlungen fehlt ein zusammenhängendes Freiraumkonzept. Die Grünflächen sind oft «Restgrössen», die sich aus der möglichen Ausnützung einer Parzelle sowie der Anordnung von Erschliessungs- und Verkehrsflächen ergeben. Bei der Planung werden die Freiräume vielfach auf eine ganz bestimmte Nutzergruppe ausgerichtet, und sie entsprechen nach einer gewissen Zeit häufig nicht mehr den Bedürfnissen der Bewohnerschaft. Aus Sicht der Eigentümer stellt das Wohnumfeld vor allem einen Kostenfaktor (Anlage, Pflege, Unterhalt) dar. Erst zögerlich wird es auch als wichtiges Argument für die Vermarktung von Wohnraum eingesetzt.
Naturnahes Wohnumfeld
Den Bewohnerinnen und Bewohnern ein attraktives Wohnumfeld anbieten und gleichzeitig die Biodiversität im Siedlungsraum stärken: diese Anliegen sind gut miteinander vereinbar. Gerade in städtischen Wohnumfeldern besteht ein grosses Potenzial für die Förderung von siedlungstypischen, teilweise gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Umfassende Aussenraumaufwertungen können mit der Mieterschaft geplant und umgesetzt werden. Dies fördert einerseits die Identifikation mit dem Aussenraum und dessen aktive Aneignung durch die Anwohner und Anwohnerinnen. Andererseits ist deren Einbezug der beste Weg, um bei der Mieterschaft Wissen und Akzeptanz für die ökologischen Zusammenhänge und eine angepasste Nutzung und Pflege zu schaffen. Erste Erfahrungen zeigen, dass eine ökologische Aussenraumgestaltung - sowohl in der Erstellung als auch im Unterhalt - kostenmässig vorteilhaft ist.
Weitere Informationen
Dokumente
Wohnumfeld als Zukunftsaufgabe (PDF, 719 kB, 14.12.2012)immobilia September 2012
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