Viele Städte und Gemeinden verfügen bereits über eine Wohnungspolitik, andere möchten hier gerne aktiv werden. Dazu steht ihnen eine breite Palette an Massnahmen zur Verfügung.
Zwei Drittel der Städte und städtischen Gemeinden verfügen über zu wenig Wohnraum. Als wichtigsten Grund geben sie einen Mangel an Bauland an und sehen als mögliche Lösung ein Vorkaufsrecht für Grundstücke. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Ziel war es, die Wohnungsmarktsituation in den Städten zu verstehen und Erkenntnisse über ihre wohnungspolitischen Aktivitäten zu gewinnen. Die Umfrage wurde Ende 2022 im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) und des Schweizerischen Städteverbandes (SSV) durchgeführt.
4. Mai 2023
Zahlreiche Städte und Gemeinden sind mit einem unausgeglichenen Wohnungsmarkt konfrontiert. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine starke Nachfrage zu einem deutlichen Anstieg der Wohnkosten führt oder auch wenn das Angebot auf dem Wohnungsmarkt nicht den Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner entspricht. In solchen Fällen können gerade die Gemeinden am besten selbst aktiv werden: Sie kennen die Erwartungen der Einwohnerinnen und Einwohner sowie den lokalen Wohnungsmarkt und verfügen oftmals über langjährige Beziehungen zu den Grundeigentümerinnen und -eigentümern.
Gemeinden stehen im Zentrum
Dank dieser Kenntnisse können die Gemeinden gemeinsam mit den weiteren Akteuren im Wohnungsmarkt auf ein geeignetes Wohnraumangebot hinwirken. Wohnraum für ältere Menschen lässt sich beispielsweise unter Mitwirkung von Privaten, institutionellen Anlegern oder Wohnbaugenossenschaften schaffen. Es liegt auch im Interesse der Gemeinden, ihre Tätigkeiten mit denjenigen von Bund und Kanton abzustimmen und sich auf deren bestehende Förderprogramme abzustützen.

Lenken, finanzieren und kommunizieren
Die Gemeinden verfügen über zahlreiche Handlungsmöglichkeiten. So kann eine Gemeinde etwa durch planerische und rechtliche Vorgaben lenkend in den Immobilienmarkt eingreifen. Oder sie kann sich finanziell engagieren, beispielsweise mit Finanzhilfen für den Wohnungsbau, durch die günstige Abgabe von Land oder über Mietzinsbeiträge. Schliesslich kann sie auch bewusster mit den weiteren Akteuren des Wohnungsmarktes kommunizieren, etwa in Form von gezielten Beratungsgesprächen oder über Verhandlungen.

Jede Gemeinde muss entscheiden, welche Massnahmen sich in ihrem Fall am besten eignen. Vor allem für kleine und mittlere Gemeinden kann es sich auch lohnen, die Massnahmen mit Nachbargemeinden regional abzustimmen.
Publikation «Attraktives Wohnen in Berggebieten. Ein Leitfaden für Gemeinden»

Der Leitfaden «Attraktives Wohnen in Berggebieten» möchte Gemeinden in Bergregionen Mut machen, eine aktive Wohnstandortpolitik zu gestalten. Er zeigt die Handlungsmöglichkeiten der Gemeinden sowie die Unterstützungsangebote des Bundes und der Kantone auf. Auch die Option des gemeinnützigen Wohnungsbaus wird dargestellt. Der Leitfaden zeigt zudem an konkreten Beispielen, wie in Bergregionen attraktiver Wohnraum geschaffen werden kann.
Publikation «Preisgünstiger Wohnraum. Ein Baukasten für Städte und Gemeinden»

Diese Broschüre zeigt auf, wie Gemeinden den Bau von preisgünstigem Wohnraum begünstigen und solchen langfristig erhalten können.
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Dokumente
Der gemeinnützige Wohnungsbau in der Schweiz: Ein Gewinn für die ganze Gesellschaft (PDF, 3 MB, 05.12.2018)Broschüre der Dachorganisationen des gemeinnützigen Wohnungsbaus
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