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Veröffentlicht am 4. September 2024

Wohnen im Alter

Der Anteil der betagten und hoch betagten Menschen in der Schweiz nimmt stetig zu. Bis im Jahr 2025 wird jede fünfte Person über 65 Jahre alt sein, bis im Jahr 2035 gar jede vierte. Rund 800'000  Personen werden dann 80-jährig oder älter sein. Für eine alternde Gesellschaft stellt es daher eine zentrale Herausforderung dar, diesen Menschen auch künftig geeigneten Wohnraum anzubieten. 

Generationenwohnen ermöglicht es verschiedenen Altersgruppen, in Gebäuden zusammenzuleben, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Eine vom Bundesamt für Wohnungswesen mitfinanzierte Studie hat die Entwicklung von sechs Projekten über einen längeren Zeitraum analysiert und sich mit den Fragen, Chancen und Herausforderungen dieser Form des gemeinschaftlichen Wohnens befasst (2024).

Unabhängigkeit bewahren

Die hohe Lebenserwartung stellt alte Menschen, ihre Angehörigen, Politik und Gesellschaft vor neue Aufgaben. Der Lebensabschnitt nach der Berufs- und Familienphase bis zum Zeitpunkt erhöhter Fragilität, wo vermehrt mit körperlichen und mentalen Beeinträchtigungen zu rechnen ist, dauert heute länger. Viele Betagte wollen ihre Unabhängigkeit in der eigenen Wohnung möglichst lange behalten. Die Gestaltung der Wohnung gewinnt dadurch an Bedeutung, dasselbe gilt für die Wohnkosten und die Wohnsicherheit. Auch der Standort des Wohngebäudes und die unmittelbare Wohnumgebung werden als Faktoren immer wichtiger, da sie grossen Einfluss auf die Möglichkeiten haben, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, Besorgungen zu machen oder alltägliche Dienstleistungen zu nutzen.

Unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben

Die meisten älteren Menschen brauchen kein spezielles Wohnangebot, abgesehen von hindernisfreiem Wohnraum an gut erschlossenen barrierefreien Lagen und in der Nähe von Einkaufsmöglichkeiten. Eine der Herausforderungen besteht darin, dass es nur sehr wenig preisgünstige, kleine Wohnungen gibt, insbesondere in den Zentren. Für den kleinen Teil der über 65-jährigen Menschen, die auf Hilfe angewiesen ist, existiert mittlerweile ein breites Betreuungsangebot zu Hause: von Notrufsystemen über Pflege- und Haushaltshilfen bis hin zur Lieferung fertiger Mahlzeiten. Gleichzeitig entstehen vielfältige Wohnraumangebote, die auf die immer individuelleren Bedürfnisse eingehen. So etwa Siedlungen mit spezifischen Dienstleistungsangeboten, Mehrgenerationen- oder «Cluster»-Wohngemeinschaften oder speziell an die Ansprüche älterer Menschen angepasste Gebäude, die zum Teil in Projekte zur Förderung der Generationenverständigung integriert sind. Etwa ein Viertel der über 80-Jährigen schliesslich ist auf tägliche Hilfe und somit auf das Wohnen in einer geeigneten Einrichtung angewiesen.

Hindernisfreies Wohnen

Ein wichtiger Aspekt beim Wohnen im Alter ist die hindernisfreie Gestaltung von Wohnraum und Wohnumfeld. Der einfache Zugang und die uneingeschränkte Nutzung von Räumen, Bauten und Anlagen bilden für Menschen mit Gehbehinderungen eine Voraussetzung, um möglichst lange selbstständig wohnen zu können und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Drei Grundanforderungen gilt es deshalb bei jeder Planung zu beachten: keine Stufen, ausreichende Durchgangsbreite, genügend grosse Bewegungsflächen auch für Personen im Rollstuhl oder mit Gehhilfen.

Hemmnisse beim Wohnungswechsel

Aber nicht nur beim Bau von Wohnungen, auch bei der Vermarktung (Vermietung und Verkauf) sowie bei der Liegenschaftsverwaltung sollten die Bedürfnisse älterer Menschen stärker berücksichtigt werden, beispielsweise indem ihnen persönliche Ansprechpersonen zur Verfügung gestellt werden. Im Alter kann ein Wohnungswechsel während der Suche, dem Umzug und der Eingewöhnung nämlich mit grossen Anstrengungen verbunden sein. Deshalb wollen sich ältere Menschen besonders sicher sein, bevor sie sich für einen Wohnungswechsel entscheiden. Die Wohnungsanzeigen sollten entsprechend detailliert und umfassend sein und der Vermarktungsprozess muss älteren Menschen für die Entscheidungsfindung genügend Zeit lassen. Bei der zunehmend digitalen Wohnungsausschreibung und -vermarktung sollte Rücksicht auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten älterer Personen bei der Benutzung der Medien genommen werden.

Weitere Informationen

Publikationen BWO

6. Februar 2025

Wohnen im Alter. Eine empirische Untersuchung der Wohnsituation und -mobilität älterer Menschen in der Schweiz. Management Summary

Viele ältere Menschen in der Schweiz verfügen über eine günstige, zentral gelegene und geräumige Wohnung. Oft sind diese Wohnungen jedoch weder altersgerecht noch barrierefrei gestaltet. Besonders alleinstehende Personen dieser Altersgruppe fühlen sich manchmal isoliert. Diese und weitere Informationen liefert die Studie „Wohnen im Alter“, welche die Hochschule Luzern im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) durchgeführt hat. Die empirische Studie beleuchtet die Wohnsituation und die Wohnmobilität älterer Menschen in der Schweiz.

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6. Februar 2025

Wohnen im Alter. Eine empirische Untersuchung der Wohnsituation und -mobilität älterer Menschen in der Schweiz

Viele ältere Menschen in der Schweiz verfügen über eine günstige, zentral gelegene und geräumige Wohnung. Oft sind diese Wohnungen jedoch weder altersgerecht noch barrierefrei gestaltet. Besonders alleinstehende Personen dieser Altersgruppe fühlen sich manchmal isoliert. Diese und weitere Informationen liefert die Studie „Wohnen im Alter“, welche die Hochschule Luzern im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) durchgeführt hat. Die empirische Studie beleuchtet die Wohnsituation und die Wohnmobilität älterer Menschen in der Schweiz.

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26. November 2024

Alleinlebende Babyboomer-Frauen im Wohndilemma: Wohnsituationen, Pläne, Wahlen und Bedürfnisse

Diese Studie ist nur in französischer Sprache verfügbar. Das Management Summary der Studie ist in deutscher, französischer und italienischer Sprache verfügbar.

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26. November 2024

Alleinlebende Babyboomer-Frauen im Wohndilemma: Wohnsituationen, Pläne, Wahlen und Bedürfnisse. Management Summary

Die Studie «Alleinlebende Frauen der Babyboomer-Generation im Wohndilemma» beleuchtet die Wohn- und Lebenssituation von Seniorinnen in der Schweiz. Die Untersuchung berücksichtigt neben der Wohnsituation auch finanzielle, gesundheitliche und soziale Aspekte und gibt Empfehlungen, wie ihre Lebensbedingungen im Alter verbessert werden können.

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24. September 2024

Demographischer Wandel: Wohn und Lebensraum für morgen gestalten. MoVo

Wie werden wir in Zukunft wohnen? Die Frage beschäftigt längst Gemeinden, Städte und Regionen in der ganzen Schweiz. Die Schweizer Bevölkerung wächst, der Anteil der Seniorinnen und Senioren steigt überproportional, und aus Gemeinden im Berggebiet wandern junge Menschen ab. Solche demografischen Verschiebungen verlangen nach neuen Wohnformen – in der Stadt und auf dem Land. Verschiedene Projekte haben Ideen zutage gebracht.

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27. Juni 2024

Generationenwohnen in langfristiger Perspektive: von der Intention zur gelebten Umsetzung. Zusammenfassung

Generationenwohnen ermöglicht es verschiedenen Altersgruppen, in Gebäuden zusammenzuleben, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Eine vom Bundesamt für Wohnungswesen mitfinanzierte Studie hat die Entwicklung von sechs Projekten über einen längeren Zeitraum analysiert und sich mit den Fragen, Chancen und Herausforderungen dieser Form des gemeinschaftlichen Wohnens befasst.

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27. Juni 2024

Generationenwohnen in langfristiger Perspektive: von der Intention zur gelebten Umsetzung

Generationenwohnen ermöglicht es verschiedenen Altersgruppen, in Gebäuden zusammenzuleben, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Eine vom Bundesamt für Wohnungswesen mitfinanzierte Studie hat die Entwicklung von sechs Projekten über einen längeren Zeitraum analysiert und sich mit den Fragen, Chancen und Herausforderungen dieser Form des gemeinschaftlichen Wohnens befasst.

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26. April 2024

Demographischer Wandel: Wohn- und Lebensraum für morgen gestalten. Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwickung 2020-2024

Sechs innovative Projekte, die Lösungen für altersgerechtes Wohnen anbieten, wurden vom Bund im Rahmen des Programms Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung 2020-2024 unterstützt. Die ausgewählten Projekte befinden sich in Basel, Genf, Lausanne und Hasliberg sowie in den Kantonen Tessin und Graubünden. Sie testen altersgerechte Wohnkonzepte mit Fokus auf die Erhaltung der Autonomie, die Lebensqualität, die Gesundheit oder das soziale Miteinander. In einem Synthesebericht wurden die Ergebnisse der Projekte und nützliche Erkenntnisse für andere Projektträger zusammengefasst.

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26. April 2024

Demographischer Wandel: Wohn- und Lebensraum für morgen gestalten. Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwickung 2020-2024. Zusammenfassung

Sechs innovative Projekte, die Lösungen für altersgerechtes Wohnen anbieten, wurden vom Bund im Rahmen des Programms Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung 2020-2024 unterstützt. Die ausgewählten Projekte befinden sich in Basel, Genf, Lausanne und Hasliberg sowie in den Kantonen Tessin und Graubünden. Sie testen altersgerechte Wohnkonzepte mit Fokus auf die Erhaltung der Autonomie, die Lebensqualität, die Gesundheit oder das soziale Miteinander. In einem Synthesebericht wurden die Ergebnisse der Projekte und nützliche Erkenntnisse für andere Projektträger zusammengefasst.

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8. April 2019

Nachhaltige Sicherung des Wohnraums im Alter. Wie ticken Personen mit Wohneigentum der Generation 50+? Kurzfassung

Für Personen mit Wohneigentum ist die Pensionierung insbesondere mit folgenden zentralen Herausforderungen verbunden: Finanzierung des Wohneigentums, veränderte Wohnbedürfnisse und veränderter Lebensstil. Im Rahmen dieser Studie wird die Ausgangslage aus Sicht dieser Gruppe skizziert und deren Entscheidungsverhalten analysiert. Es wird eruiert, wie diese Personen ihre finanzielle Lage wahrnehmen und welchen emotionalen Wert das Wohneigentum für sie hat. Zudem werden die Präferenzen und Motive bezüglich dem Halten, Verkaufen oder Vererben des Wohneigentums ermittelt.

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8. April 2019

Nachhaltige Sicherung des Wohnraums im Alter. Wie ticken Personen mit Wohneigentum der Generation 50+?

Für Personen mit Wohneigentum ist die Pensionierung insbesondere mit folgenden zentralen Herausforderungen verbunden: Finanzierung des Wohneigentums, veränderte Wohnbedürfnisse und veränderter Lebensstil. Im Rahmen dieser Studie wird die Ausgangslage aus Sicht dieser Gruppe skizziert und deren Entscheidungsverhalten analysiert. Es wird eruiert, wie diese Personen ihre finanzielle Lage wahrnehmen und welchen emotionalen Wert das Wohneigentum für sie hat. Zudem werden die Präferenzen und Motive bezüglich dem Halten, Verkaufen oder Vererben des Wohneigentums ermittelt.

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8. April 2019

Nachhaltige Sicherung des Wohnraums im Alter. Wie ticken Personen mit Wohneigentum der Generation 50+? Management Summary

Für Personen mit Wohneigentum ist die Pensionierung insbesondere mit folgenden zentralen Herausforderungen verbunden: Finanzierung des Wohneigentums, veränderte Wohnbedürfnisse und veränderter Lebensstil. Im Rahmen dieser Studie wird die Ausgangslage aus Sicht dieser Gruppe skizziert und deren Entscheidungsverhalten analysiert. Es wird eruiert, wie diese Personen ihre finanzielle Lage wahrnehmen und welchen emotionalen Wert das Wohneigentum für sie hat. Zudem werden die Präferenzen und Motive bezüglich dem Halten, Verkaufen oder Vererben des Wohneigentums ermittelt.

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1. Januar 2018

Aging – Raum und Wohnen: Altersgerechtes Wohnumfeld und Wohnen: Angebot und Bedarf. Zusammenfassung

Bis ins Jahr 2045 geht man von einem enormen Wachstum der Altersgruppe der über 80-Jährigen aus, was auch für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Politik eine grosse Herausforderung darstellt. Die Studie befasst sich mit dem altersgerechten Wohnen und der Verfügbarkeit entsprechender Angebote in der Metropolitanregion Basel. Sie ist eine von drei Studien, die metrobasel zur Thematik «Aging» veranlasst hat.

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1. Januar 2018

Aging - Raum und Wohnen: Altersgerechtes Wohnumfeld und Wohnen: Angebot und Bedarf

Bis ins Jahr 2045 geht man von einem enormen Wachstum der Altersgruppe der über 80-Jährigen aus, was auch für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Politik eine grosse Herausforderung darstellt. Die Studie befasst sich mit dem altersgerechten Wohnen und der Verfügbarkeit entsprechender Angebote in der Metropolitanregion Basel. Sie ist eine von drei Studien, die metrobasel zur Thematik «Aging» veranlasst hat.

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11. Oktober 2012

«In buona compagnia»: Wohnen in der 2. Lebenshälfte

Eine Gruppe Gleichgesinnter gründete eine Genossenschaft mit dem Ziel, eine Wohnform zu realisieren, wo sich Individualität und Gemeinschaft ergänzen. Nach sechs Jahren intensiver Zusammenarbeit leben seit Herbst 2012 Paare und Einzelpersonen in ihren privaten Wohnungen und verfügen darüber hinaus über diverse Einrichtungen zur Mitbenutzung (ca. 10% der Wohnfläche): ein Mehrzweckraum mit Cheminée und Küche, ein Gästezimmer, Werk- und Bastelräume, Wellnessraum mit Sauna, Garage und Garten.

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29. April 2011

Konsequenzen des demografischen Wandels: Vielfältige Lebensstile im Alter (Teil 1)

Die Schweizer Bevölkerung wird deutlich älter und die Lebenssituation der Betagten vielfältiger. Ziel der Studie war es, den Schweizer Kantonen bzw. den Bundesämtern aufzuzeigen, wie sich die Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der älteren Menschen verändern und in welchen Handlungsfeldern sie den demographischen Wandel aktiv begleiten können. Teil 1 beschreibt die Ausgangslage sowie die Chancen und Herausforderungen

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29. April 2011

Konsequenzen des demografischen Wandels: Vielfältige Lebensstile im Alter (Teil 2)

Die Schweizer Bevölkerung wird deutlich älter und die Lebenssituation der Betagten vielfältiger. Ziel der Studie war es, den Schweizer Kantonen bzw. den Bundesämtern aufzuzeigen, wie sich die Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der älteren Menschen verändern und in welchen Handlungsfeldern sie den demographischen Wandel aktiv begleiten können. Teil 2 die Handlungsfelder und Stossrichtungen für Massnahmen.

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29. März 2011

Schlussbericht der Evaluation «Hausgemeinschaft 55+ Ruggächern»

Hinter der Hausgemeinschaft 55+ steht die Idee für eine Wohnform, in der ältere Menschen individuell in ihren eigenen Wohnungen leben können, sich bei Bedarf gegenseitig unterstützen und im Wohnalltag helfen. Bei Vertragsabschluss haben sich die Mitglieder zur Freiwilligenarbeit für die Gemeinschaft verpflichtet. Sie treffen sich mindestens 1x jährlich an der „Ordentlichen Hausversammlung". Diese wählt eine Hauskommission, die den Betrieb organisiert, die über eine Mitsprache bei Mieterwechsel bzw. Neuvermietungen verfügt und den Kontakt zur Geschäftsstelle der ABZ garantiert.

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