Anpassung an den Klimawandel

Der Klimawandel schreitet auch in der Schweiz voran und wirkt sich auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Massnahmen zur Anpassung an diese Auswirkungen sind bereits heute nötig und werden in Zukunft immer wichtiger. Mit einer Strategie setzt der Bundesrat einen Rahmen für ein koordiniertes Vorgehen. Dazu gehört auch das Pilotprogramm «Anpassung an den Klimawandel».

Temperaturabweichung
Karten der Temperaturabweichung (in °C) vom Mittel 1961-1990 für jedes Jahr von 1864 bis 2016 sowie Schweizer Mittelwerte der Jahrzehnte (Säulen und Werte unten). Kalte Jahre und Jahrzehnte sind in blau, warme Jahre und Jahrzehnte in Rot gezeigt. Skala: -2.5 bis 2.5°C.
© meteoschweiz

Klimawandel strapaziert Bewohnerschaft und Wohngebäude

Seit dem Beginn in der Schweiz systematischer Messungen, vor über 150 Jahren, hat sich die Temperatur durchschnittlich um 2°C erhöht. Das Klima verändert sich und wird es auch weiterhin tun, falls die Vorgaben im Umweltbereich (Cop 21) nicht umgesetzt werden.
Diese Entwicklung hat einen direkten Einfluss auf die Bewohnerschaft. Mit der Zunahme der Hitzetage und Tropennächte werden ältere Personen und Kleinkinder gesundheitlich stark belastet. So verstarben aufgrund der körperlichen Belastung im Hitzesommer 2015 beispielweise 800 Personen mehr als in anderen Jahren. Auch die Gebäude werden durch die Wetterkapriolen in Mitleidenschaft gezogen. So können durch Starkregen verursachte Hochwasser oder Murgänge, Lawinen sowie Starkwinde die Struktur der Gebäude arg beschädigen.

Einfache bauliche Massnahmen

Verschiedene Lösungsmöglichkeiten werden im Zusammenhang mit dem Klimawandel diskutiert. So können etwa Gebäudebegrünungen – auf Dach oder entlang der Wände – das Stadt- und Innenraumklima merklich verbessern. Sie leisten, zusammen mit einer passenden Aussenraumbegrünung, einen wertvollen Beitrag an die Biodiversität. Allgemein sind auf Low-Tech basierende Ansätze umweltfreundlicher als technologisch ausgefeilte Lösungen wie Klimaanlagen. Im Bereich Gebäudetechnologie werden in Zukunft Low-Tech-Entwicklungen vermehrt Platz haben. Unterschiedliche Kombinationen oder die Oberflächenbeschaffenheit von Materialien können die Klimabelastung mindern, so etwa bei Fenstern, welche im Sommer das Licht zurückspiegeln und im Winter durch den veränderten Einfallswinkel des Sonnenlichts die Wärme in das Gebäude führen.

Pilotprogramm «Anpassung an den Klimawandel»

Zur Anpassungsstrategie des Bundes gehört auch das Pilotprogramm «Anpassung an den Klimawandel», welches innovative Vorhaben der Kantone, Regionen, Städte und Gemeinden unterstützt. Es zeigt, wie sich die Schweiz konkret an das veränderte Klima angleichen kann. Die beispielhaften Projekte sollen dazu beitragen vor Ort die Klimarisiken zu verringern, die Anpassungsfähigkeit zu steigern und allfällig erkannte Chancen zu nutzen. Die Sensibilität der Betroffenen für die Anpassung soll erhöht und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gefördert werden.
Das BWO beteiligt sich an der zurzeit laufenden zweiten Programmphase und unterstützt zwei von insgesamt 50 Projekten, die in sechs Themenfeldern umgesetzt werden:

Weitere Informationen

Letzte Änderung 17.12.2020

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