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Veröffentlicht am 14. April 2025

Ausgezeichnete gemeinnützige Bauten

Zahlreiche Projekte von Wohnbaugenossenschaften zeichnen sich in architektonischer, energetischer oder sozialer Hinsicht durch hohe Qualität und Innovation aus. Regelmässig werden solche Bestrebungen prämiert. Die folgende Übersicht zeigt eine Auswahl solcher Bauten. Die Mehrheit wurde mit Bundeshilfe erstellt. Die acht neu erfassten Bauten (2022) stehen am Anfang der Liste.

1. Januar 2022

Pra Roman / Lausanne

Die Wohnsiedlung befindet sich im Weiler Pra Roman im höher gelegenen Teil der Gemeinde Lausanne auf 852 Metern über Meer. Sie besteht aus zwölf Gebäuden, die in vier Gruppen angeordnet und auf einen zentralen Platz ausgerichtet sind sowie 85 Wohnungen umfassen. Im Erdgeschoss sind jeweils verschiedene Dienstleistungen untergebracht: ein Lädeli, ein Gemeinschaftsraum, Räumlichkeiten für Nachhilfeunterricht oder auch eine Physiotherapiepraxis. Holz ist das bevorzugte Material bei diesem Projekt und wird nicht nur für Fussböden, Wände, Fassaden, Dächer und Bodenbeläge verwendet, sondern auch als Brennstoff für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung. Der auf den Dächern produzierte Photovoltaikstrom wird in einer zentralen Batterie gespeichert, um einen hohen Teil des Eigenverbrauchs abzudecken. Bei der Projektplanung, die auch die Benutzerschaft miteinbezog, wurde ein besonderes Augenmerk auf den Langsamverkehr und die Wassernutzung gerichtet.

1. Januar 2022

Ecoquartier Jonction / Genève

Das Gebäude der Genossenschaft CODHA befindet sich im zentral gelegenen Genfer Ökoquartier Jonction. Es verfügt über elf Stockwerke mit insgesamt 113 Wohnungen unterschiedlicher Grösse (von 2 bis 25 Zimmern), die den verschiedenen Bedürfnissen entsprechen. In dem Wohnblock gibt es über die Stockwerke verteilt ausserdem rund zehn Gemeinschaftsräume und im Erdgeschoss stehen Gewerbeflächen zur Verfügung. Das Untergeschoss gehört der Stadt Genf und wird von den städtischen Museen als Lager genutzt. Das gemeinschaftliche Leben spielt sich vor allem auf vier begrünten Dächern ab, wo verschiedenen Aktivitäten nachgegangen werden kann, insbesondere im grossen Gemeinschaftsgarten. Das nach einem partizipativen Ansatz konzipierte Gebäude ist nach Minergie-P-Eco zertifiziert.

1. Januar 2021

Rigaud 55 / Chêne-Bougeries

Die sechs Holzhäuser in der Gemeinde Chêne-Bougeries fügen sich aufgrund ihrer Materialwahl passend in das angrenzende Villenquartier und in die benachbarte, aus kleinen Miethäusern bestehende Siedlung ein. Die grosszügigen überdachten, hellen Aussen- und Treppenräume können sowohl privat als auch gemeinschaftlich genutzt werden. Wichtige Themen für die Genfer Genossenschaft Codha stellten erneuerbare Energien sowie die Schaffung von Treffpunkten für die Bewohnerinnen und Bewohner dar. So verfügt «Rigaud» über verschiedene Gemeinschaftsräume und über einen Garten mit Gemüseanbau. Es ist ausserdem der erste Genfer Bau, der eine Cluster-Wohnung anbietet. Auch gibt es in der Siedlung einen Kindergarten und eine Co-Working-Vereinbarung dreier Personen, zwei Podologen sowie ein Café. Nicht zuletzt ist gemäss Jury erwähnenswert, dass 10 der 49 Wohnungen für Bewohner der Gemeinde und eine Wohnung für eine Migrantin bzw. einen Migranten freigehalten wurden.

1. Januar 2021

Les Falaises / Lausanne

Die drei Gebäude oberhalb von Lausanne sind derart gebaut und angeordnet, dass sie den Blick auf die Stadt, den See und auch den Wald gewähren. Durch die Gebäudeanordnung sind zudem mehrere öffentliche Zwischenräume mit unterschiedlicher Atmosphäre entstanden. Der Komplex umfasst 194 Wohnungen, darunter rund 100 subventionierte Wohnungen und 24 möblierte Studios für Studierende. Ausserdem sind in den drei Gebäuden verschiedene Dienstleistungen, wie etwa eine Kindertagesstätte, eine Tagesbetreuungsstruktur für Schulkinder, eine Bibliothek, ein Fitnesscenter, eine Kinderarztpraxis, einen Coiffeur, ein Restaurant und eine Bäckerei untergebracht. Die Gebäude entsprechen strengen Umweltauflagen und produzieren Photovoltaikstrom, den die Mietparteien zu einem Vorzugspreis beziehen können.

1. Januar 2021

Wohnüberbauung Oberzelg / Winterthur-Sennhof

Die Siedlung Oberzelg liegt in Sennhof, ausserhalb von Winterthur und hat einen eigenen, vorstädtischen Charakter. Der nahegelegene S-Bahnhof, ein Café, ein Lädeli, das Quartierzentrum und der Hort kommen den Bedürfnissen der Bewohner entgegen. In dieser Siedlung leben viele Menschen auf dichtem Raum. Die Übergänge zwischen privatem Wohnen und öffentlichem Freiraum sind daher wichtig. Das Herz der Siedlung ist die sorgfältig gestaltete innere Strasse. Es ist eine verkehrsfreie Folge von Plätzen und Gassen, und dient als erweiterter Vorgarten, Spielplatz, Promenade und fast ein bisschen als Park. Die fünf Häuser, die den Grünstreifen umfassen, öffnen sich mit durchgehenden Kolonnaden darauf. Sie bilden eine Art vertikale Bühne für das Zusammenleben. Dahinter liegen durchgehende Loggien, auf die sich jeweils das Wohn- und ein Schlafzimmer öffnen.

1. Januar 2021

Siedlung Wasenstrasse / Biel

Die Siedlung Wasenstrasse kombiniert die Vorteile urbanen Wohnens mit einer kinderfreundlichen und ruhigen Lage. Die Liegenschaft wurde 1917 als erste (und bislang einzige) Siedlung des kommunalen Wohnungsbaus von der Stadt Biel erstellt und wurde nach der Übernahme durch die biwog zusammen mit Casanostra saniert. Der Innenausbau wurde den heutigen Bedürfnissen angepasst und die Aussenhülle und das Dach wurden erneuert. Zusätzlich wurden die bestehenden, charaktervollen Gebäude mit einem schlichten Wohngebäude aus Holz ergänzt. Im Neubau entstanden auf 3 Stockwerken jeweils eine 3.5- und 4.5-Zimmer-Wohnung. Schulen, Sportanlagen und Erholungszonen sind zu Fuss ebenso rasch erreichbar wie das Stadtzentrum. Den Bewohnern steht eine grosszügige Gartenanlage zur Verfügung.

1. Januar 2021

Sévelin 8−12 / Lausanne

Der auf einer länglichen Parzelle im Zentrum von Lausanne von der Wohnbaugenossenschaft Logement idéal errichtete Neubau trägt zur Aufwertung eines ehemaligen Industriequartiers bei und sorgt für eine funktionale und soziale Durchmischung. Im Erdgeschoss befinden sich ein Wiedereingliederungszentrum mit Gastrobetrieb sowie eine Dienststelle der Stadtverwaltung. Die vier oberen Etagen umfassen 70 Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern. Eine aussenliegende Erschliessungs- und Aufenthaltsstrukturaus Fertigbeton dient als Schutz vor dem Stadtlärm. Sämtliche Wohnungen profitieren vom Prinzip des Durchwohnens, verfügen jeweils über grosszügige private Terrassen gegen Süden und sind auf der Nordseite über breite Laubengänge miteinander verbunden. Integriert in diese Laubengänge sind auch Erholungs- und Begegnungszonen sowie Spielmöglichkeiten für Kinder. Dadurch bietet das Projekt eine hohe Wohnqualität, hält aber gleichzeitig die Kostenvorgaben für den Bau von subventioniertem Wohnraum ein.

1. Januar 2021

Siedlung Quellenstrasse / Aarau

Für die genossenschaftliche Siedlung Quellengarten sind im Gebiet Pilatusstrasse/Grabenstrasse in Rohr bei Aarau 44 grosszügige und rollstuhlgängige Wohnungen im Neubau entstanden. Das Grundgerüst und die Aussenhülle der dreistöckigen Siedlung sind aus Holzwerkstoffen. Ein gemeinsames Dach überspannt die einzelnen Teile und bindet sie zu einem Haus zusammen. Die Gebäude wurden nach den Vorgaben von Minergie-A-ECO und Minergie-P erstellt sowie zertifiziert und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Das Holz für alle Holzwerkstoffe stammt aus der Schweiz, dem benachbarten Ausland oder aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern mit FSC-Label.

1. Januar 2021

Hochhäuser Sihlweid / Zürich

Die beiden Hochhäuser (18- und 20-stöckig) aus den 1970er-Jahren wurden 2012 komplett saniert. Dabei entstanden moderne Wohnungen, die auch energetisch den heutigen Anforderungen entsprechen. Sie stehen in Zürich-Leimbach und umfassen 165 Wohnungen. Das Ausnutzungspotential konnte mit Küchen in den Gebäudeecken und grosszügigen Balkonen umgesetzt werden. Die Balkone sind integriert in die Gesamtkomposition. Die Wohnungen haben an Grosszügigkeit gewonnen. Neu wird die überwältigende Aussicht auf den Üetliberg-Hang und über die Hügelzüge aus jeder der 165 Wohnungen erlebbar. Erstmals in Europa wurden Photovoltaik-Panels nicht nur zur Stromproduktion, sondern als Fassadenmaterial eingesetzt. Nebst der Stromgewinnung von einem Drittel des Bedarfs wurden mit der Fassade auch gestalterische Ziele erreicht. Die hohen Fassaden sind klar gegliedert und die grossen Gebäude passen sich harmonisch sich in die Landschaft ein.

1. Januar 2021

Fabrikgässli / Biel

Die Genossenschaft FAB-A übernahm ein zentral gelegenes Grundstück in Biel im Baurecht von der Stadt. Am Fabrikgässli, einem ehemaligen Gewerbe-Standort, entstand eine autofreie Siedlung mit unterschiedlichen Wohnungstypen und Räumen. Der Bau umfasst 17 Wohnungen, drei Wohnateliers sowie gemeinschaftlich genutzte Räume. Hinzu kommen ein Multifunktionsraum, ein Gästezimmer und eine grosse Dachterrasse mit Waschpavillon.    Der Neubau knüpft an die Vergangenheit des Standorts an. Wichtig war ressourcenschonen­des Bauen, energieeffizienter Gebäudeunterhalt und ökologisches Verkehrsverhalten. Mitbewohnerinnen und Mitbewohner verzichten auf ein eigenes Auto und gestalten ihren Wohnraum mit. Das fördert die soziale Durchmischung und die Gemeinschaft.

1. Januar 2019

Genossenschaftshaus Stadterle / Basel

Das Gebäude am Goldbachweg 8 im neu entstandenen Areal Erlenmatt Ost ist das erste Projekt der 2013 gegründeten Wohngenossenschaft Zimmerfrei, die für die Realisierung mit Mietern und Genossenschaftern zusammenarbeitete und sich zum Ziel gemacht hat, bezahlbare Wohnungen für Menschen verschiedenster städtischer Lebensweisen und Lebensphasen zu schaffen. So gibt es in dem Haus mit den grünen wellenförmigen Scobalitplatten sowohl eine Wohnung in der Grösse eines Studios, als auch eine Wohnung mit 16 ½ Zimmern, die auf einer Fläche von 347 m2 als Cluster-Wohnung betrieben wird. Die Kosten konnten durch die Wahl von langlebigen Industriematerialien für die mehrschichtige Fassade in Zaum gehalten werden. In diesem Hybridbau aus Beton und vorfabrizierten Holzelementen gibt es ein Zusammenspiel zwischen Intimität und Austausch. Als Bewohnerin und Bewohner erhält man in der Wohnung auf der Seite des Erlenmattparks Privatsphäre. Das gemeinschaftliche Leben kommt durch den sogenannten «Laubengang» zum Zug, eine Veranda, die alle anderen Wohnungen auf dem Stockwerk miteinander verbindet, und über die sich die Bewohnerinnen und Bewohner treffen können. Die Stadterle fördert die Nachhaltigkeit durch Wohndichte: So sind die eher knapp gehaltenen Wohnflächen optimal genutzt. Abgerundet wird das Wohnen durch eine Vielzahl an gemeinschaftlichen Angeboten, wodurch der Wohnraum erweitert wird. So gibt es unter anderem eine Lobby, eine Gemeinschaftsküche, einen Waschsalon, einen Trockenraum, ein Gästezimmer, eine Dachterrasse und einen Werkraum.

1. Januar 2019

Wohnen am Dorfbrunnen / Nennigkofen

Mitten im Solothurner Dorf Nennigkofen, mit Aussicht auf den Jura und an ruhiger Lage liegt das Bauernhaus mit imposantem Hochstuddach aus dem Jahr 1723, umgeben von Bauernhöfen und der Schule. Das grosse Dach gestaltete das Vorhaben der Wohnbaugenossenschaft am Dorfbrunnen, in enger Zusammenarbeit mit den Planenden als besonders anspruchsvoll. Doch es ist gelungen: In das denkmalgeschützte Haus konnten zwölf zeitgemässe Wohnungen für das Wohnen im Alter eingebaut werden. Eine besondere Herausforderung stellte dar, bedürfnis- und altersgerechten Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig den geschichtlichen Charakterzug des Gebäudes beizubehalten. Die gelungene Verbindung dieser zwei Aufgaben hat Wohnen Schweiz mit ihrem Anerkennungspreis gekürt. Die geschützte Gebäudehülle wurde übernommen, während die erstaunlich hellen und rollstuhlgängigen Wohnungen, vom Studio bis hin zur 4-Zimmerwohnung, alle unterschiedlich sind und dadurch nicht nur eine individuelle Note erhalten, sondern Menschen verschiedenster Lebensstile und Einkommen Raum bieten.

1. Januar 2019

Soubeyran / Genf

Die Genfer Wohnbaugenossenschaften Equilibre und Luciole wurden für ihr Abwassersystem mit Wurmkompostierung in einem Gebäude an der rue Soubeyran mit dem Nachhaltigkeitspreis des Kanton Genf gekürt. Dieses fünfgeschossige Bauwerk mit seinen 38 Wohnungen und Gewerberäumen im Erdgeschoss verfügt dadurch über eine lokale Kläranlage mit biologischem Filter. Das Abwasser der Bewohnerinnen und Bewohner wird in einem geschlossenen Kreislauf verwaltet, dies zum einen durch die Herstellung von Kompost, der von organischen Stoffen der WC-Anlagen stammt. Zum anderen wird das Abwasser für die WC-Spülung und die Bewässerung wiederverwendet. Die beiden Hauptfassaden des Gebäudes im Quartier Charmilles sind mit Strohballen isoliert. Auch haben die Genossenschaftsmitglieder aktiv am Projekt mitgearbeitet. Das Bauwerk von Luciole und Equilibre verfügt über mehrere Begegnungszonen und Räume mit gemeinschaftlicher Nutzung: So gibt es beispielsweise eine Dachterrasse mit Gärten, zwei Gemeinschaftsräume und Gästezimmer. Das Miteinander wurde deutlich in den Fokus gerückt, so auch durch die Balkone, die auf jeder Etage miteinander verbunden sind und über die Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Eingänge zu den Wohnungen erreichen können.

1. Januar 2019

Erlenmatt Ost Baustein 1 / Basel

Das ausgezeichnete Gebäude aus rot eingefärbtem Beton liegt in der östlichen Erlenmatt und damit am Rande dieses neu entstandenen, heterogenen Wohnquartiers. Die Stiftung Habitat hat mit dem Bauwerk einen Ort geschaffen, wo gewohnt und gearbeitet wird. Auch Menschen mit einer Behinderung werden Arbeitsplätze geboten. So holt die betreute Wohngruppe, wenn gewünscht, den getrennten Abfall bei den Nachbarn ab, putzt das Areal und betreibt für den Eigenbedarf eine Gastroküche im Erdgeschoss. Auch eine Kinderkrippe ist dort einquartiert. Privates und Öffentliches wird durch die Materialwahl sichtbar voneinander getrennt: So bestehen alle öffentlichen Räume aus Sichtbeton und alle privaten aus Holz. Die Stiftung hat erreicht, dass der Alltag neben einer vielbefahrenen Autobahn angenehm ist. Dank der Gewerberäume im Erdgeschoss und der Fassade aus Beton und Glasstein ist man in den Wohnungen und im Hof vor Lärm geschützt. In den grosszügigen Begegnungszonen auf den verschiedenen Etagen hat man einen Blick auf die drei unüberdachten Atrien, wovon in zweien ein Baum gepflanzt ist. Den Bewohnerinnen und Bewohnern wird zudem die Möglichkeit geboten, die halböffentlichen Räume mit ihrer eigenen Einrichtung mitzugestalten.

1. Januar 2019

Wohnhaus Greencity B3 Süd / Zürich

Die Greencity auf dem ehemaligen Industrieareal Manegg schafft eine Verbindung zwischen Natur, städtischem Angebot, Wohnen, Leben und Gewerbe. Hier haben rund 2000 Menschen ein Zuhause und rund 3000 Menschen einen Arbeitsplatz gefunden. Das Wohnhaus B3 Süd der Zürcher Baugenossenschaft Hofgarten mit seinen 44 Wohnungen für Familien ist eines von zwei Gebäuden, die die Genossen­schaft Hofgarten errichtet hat. Gerade der Innenhof des Hauses, welcher von Adrian Streich konzipiert und mit dem goldenen Hasen ausgezeichnet worden ist, macht das Gebäude gemäss Jury zu etwas Besonderem: Um ihn gruppieren sich die Hälfte aller Wohnungen, sodass deren Bewohnerinnen und Bewohner miteinander leicht Kontakt aufnehmen können. Der Hof ist ein Treffpunkt, erzeugt Licht und schafft mit seinen miteinander verbundenen Balkonen sowohl Gemeinschaft als auch Privatheit.

1. Januar 2019

Hunziker Areal / Zürich

Mit dem Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach hat die Baugenossenschaft mehr als wohnen auf einer Fläche von 41‘000m2 ihr erstes Projekt realisiert und damit Wohnen und Arbeiten miteinander verbunden. Rund 1‘200 Personen verschiedener Herkunft und Generationen leben auf dem Gebiet der ehemaligen Betonfabrik Hunziker in dreizehn Neubauten in vielfältigen Wohnformen. Dabei ist jedes Gebäude anders und einzigartig, da fünf Architekturbüros involviert waren. Dadurch, dass die 442 Wohnungen über 1 bis 12 ½ Zimmer verfügen, bieten sie Raum für die unterschiedlichsten Lebensphasen und Lebensstile. Mit den Clusterwohnungen ist auch eine neue Wohnform in der Siedlung vertreten. Sie vereinigt den Wunsch nach Privatsphäre und das gleichzeitige Bedürfnis nach gemeinschaftlichem Zusammenleben. Dies zeigt auch das hochgesteckte Ziel der Baugenossenschaft: Wohnraum für alle gesellschaftlichen Schichten zu schaffen, so auch für ältere Personen. Weiter stehen der schonende Energieverbrauch und das Gemeinschaftliche im Zentrum. Auch hat es einen Kindergarten und Tagesstätten. Architektonisch ist mit 22 Metern die Höhe und mit dreissig Metern die Tiefe einiger Gebäude hervorzuheben, die dazu nur gerade mal neun Meter voneinander entfernt stehen. Trotz dieser dichten Bebauung haben die Bauträger es geschafft, bezahlbare und gleichzeitig helle Wohnungen zu schaffen.

1. Januar 2019

Zwicky Süd / Dübendorf

Auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei Zwicky, da wo Zürich, Wallisellen und Dübendorf zusammenkommen, ist zwischen alten Fabrikgebäuden, Autobahn, Möbelhäusern und einem Bahnviadukt ein neues Quartier am Ufer der Glatt entstanden. Die Siedlung verbindet Wohnen, Arbeiten, Kultur und Dienstleistungen und hilft so der Agglomeration, Stadt zu werden. Sie trägt das Minergie-Eco-Label und ist 2000 Watt-kompatibel. Es werden 125 Wohnungen in den Grössen vom 1-Zimmer-Studio bis zur 14,5-Zimmer-Grosswohnung und auch zumietbare Zimmer und Bastelräume angeboten. Die Auszeichnungen Architekturpreis Kanton Zürich, der Goldene Hase von Hochparterre und die Auszeichnung Umsicht-Regards-Sguardi vom sia loben den Mut zur Dichte, zur Urbanität, zum Machen und zur gelebten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit.

1. Januar 2019

Wohnüberbauung Kraftwerk 2 / Zürich-Höngg

Die ehemaligen Häuser des Jugendwohnheimes an der Regensdorferstrasse 190 und 194 werden mit einem mittleren Erweiterungsbau zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Die Erweiterung ist eng mit den bestehenden Häusern verwoben. Mit einer siebenstöckigen, allgemein zugänglichen Veranda - der «Terrasse commune» - werden die Wohnungen vertikal miteinander verbunden. Kleinwohnungen, grosse Wohngemeinschafts-Cluster und vielfältige Gemeinschaftsräume sind unter einem Dach angeordnet. Mit diesem Angebot kann die Wohnüberbauung KraftWerk2 gemeinschaftlich bewohnt und erlebt werden.

1. Januar 2019

Kalkbreite / Zürich

Der Wohn- und Gewerbebau Kalkbreite mit seinen begehbaren Dächern, Terrassen und sieben Stockwerken verflechtet Wohnen, Arbeit und Freizeit. Der grosse Blockrand liegt mitten in Zürich unweit des Bahnhofs Wiedikon. Die Überbauung des Kalkbreite-Areals ist das erste Projekt der Genossenschaft Kalkbreite, die genau zu diesem Zweck von Quartierbewohnenden und Fachkräften ins Leben gerufen worden ist. Dabei haben diese mit einer Vielzahl an innovativen Wohnformen Raum für verschiedenste Arten des Zusammenlebens geschaffen. Dazu zählt auch ein Grosshaushalt, dem ein Fünftel der Bewohnerinnen und Bewohner der Kalkbreite angehören. Dieser Grosshaushalt umfasst unter anderem 20 Clusterwohnungen und in ihm teilen sich die Bewohnerinnen und Bewohner eine grosse Küche sowie ein Wohnzimmer. Regelmässig kommen sie zum freiwilligen gemeinsamen Abendessen zusammen, das von externen Köchinnen und Köchen zubereitet wird. Ein weiteres Ziel der Genossenschaft war es, eine Stadt in der Stadt zu schaffen, sodass die Hausbewohner sich in nächster Nähe versorgen können. So findet sich eine Vielzahl an Gewerbe im Erdgeschoss, wie eine Arztpraxis, ein Kino und ein Café. Der erhöhte Innenhof der Siedlung ist gleichzeitig das Dach des Tramdepots. Durch die Versorgung in nächster Nähe lässt sich nicht nur Zeit, sondern auch Energie sparen, da sie keine weiten Strecken dafür in Kauf nehmen müssen. Kein Auto zu besitzen, war zudem Voraussetzung für einen Einzug. Der gemeinsame Austausch wird durch zahlreiche gemeinsame Nutzungsangebote gefördert: Es gibt unter anderem einen Waschsalon, eine Sauna und einen öffentlichen Innenhof. Die Jury des Hans Sauer Preises hob dazu den ausgeprägten Brandschutz dieses Hybridbaus hervor, der trotz einer Mischung aus Holz und massivem Material den Normen genügt.

1. Januar 2019

Giesserei / Winterthur

Direkt beim Eulachpark, inmitten des Zentrums Neu-Hegi in Oberwinterthur, befindet sich die autofreie Siedlung Giesserei. Das rund 131m auf 60m grosse, mehrheitlich rote Mehrgenerationenhaus, das bei seiner Entstehung als grösster europäischer Holzbau zählte, besteht aus zwei sechsgeschossigen Haupttrakten und zwei zweigeschossigen Zwischentrakten. Es bietet Platz zum Wohnen und Arbeiten für Menschen jeden Alters und jeder Lebensform. Die Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen (Gesewo) hat mit der Giesserei, ihrer grössten Gewerbe- und Wohnsiedlung ,151 Wohnungen – 40 Wohntypen von klein bis gross – geschaffen. Die Atmosphäre mit dem grossen Innenhof, um den sich der Bau zieht, mutet offen an. Bei diesem Bauwerk auf dem Areal der ehemaligen Giesserei rückte die Genossenschaft hochwertige Architektur, ökologische Werte sowie soziale Aspekte in den Mittelpunkt. So gibt es vielerlei öffentliche Treffpunkte für den Austausch, wie ein Musikzentrum, eine Beiz, eine Bibliothek, einen Innenhof und weitläufige Grünflächen.

1. Januar 2019

AWZ Wohnbauten / Oberägeri

Die beiden vierstöckigen Gebäude in Holzbauweise liegen inmitten des Dorfes Oberägeri mit Blick auf den nahen See, nicht weit vom lebendigen Dorfzentrum entfernt. Vom Kanton Zug ausgezeichnet wurden die zwei Baukörper mit je sieben Mietwohnungen insbesondere wegen einer guten Integration zeitgemässer Architektur in die vorhandene Struktur sowie einer erfolgreichen Nachverdichtung des Ortes. Ausserdem wurde durch grosszügige Loggien der Wohnraum massgeblich erweitert. Einen lebhaften Treffpunkt bildet der Gartenhof, wo sich Bewohnerinnen, Bewohner sowie die Nachbarschaft zum gegenseitigen Austausch einfinden.

1. Januar 2019

Coulouvrenière / Genf

Im ausgezeichneten Gebäude der Genossenschaft La Ciguë haben 48 Menschen in Ausbildung ihr Zuhause in einer Wohngemeinschaft gefunden. Bei der Projektausarbeitung wurden die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner wie auch die Studentengenossenschaft miteinbezogen. Im Erdgeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume und auf jedem Stockwerk fünf bis sieben Zimmer mit einem gemeinsamen Badezimmer und je einem weiteren Gemeinschaftsraum. Das Gebäude, das auf einer sehr schmalen Parzelle im Genfer Stadtzentrum steht, sticht durch seine Klinkerziegelfassade und seine Dachterrasse deutlich hervor und fügt sich geschmeidig in die Situation mit den Gebäuden aus den 60er und 80ern ein. Auch erneuerbaren Energien hat sich die Genossenschaft bei diesem Bau verschrieben: Durch Sonnenenergie wird gespeichertes Wasser von gesamthaft 20'000 Litern erhitzt und dadurch für die Warm– sowie die Heizwasseraufbereitung genutzt. Dieses System ermöglicht es, den gesamten Heizwärmebedarf des Gebäudes zu decken.

1. Januar 2019

La Cigale / Genf

Die Coopérative d’Habitation La Cigale hat sich mit der Sanierung ihrer gleichnamigen Wohnsiedlung grosse Ziele gesetzt. Die beiden Gebäude der fünfziger Jahre im Quartier Vermont benötigten neue Fassadenisolationen, Verschlüsse der Balkone und neue Heizungsanlagen. Der Wärmebedarf sollte um 70% gesenkt werden. Dies wurde durch das neuartige Heizkonzept mit Eisspeicher, Wärmepumpe und thermischem Sonnendach erreicht. Die Energieversorgung erfolgt nun zu 97% durch erneuerbare Energien. Weiter ist zu erwähnen, dass bei der Sanierung versucht wurde, die Lärmbelastung auf ein Minimum zu beschränken und die Lebensqualität trotz der Baustelle aufrecht zu halten. Indem die Bauarbeiten auf ein Jahr beschränkt und mobile Gerüste verwendet wurden, gelang dieses Vorhaben: Die Bewohnerinnen und Bewohner konnten während der ganzen Bauzeit ihren Wohnort behalten. Auch stiegen die Mieten nur moderat an, was einem weiteren Ziel der Genossenschaft entsprach.

1. Januar 2019

Wohnungen und Kinderkrippe / Genf

Der Neubau mit seinen 17 Wohnungen bildet eine Strassenecke im engen städtischen Gefüge des rechten Flussufers des mittelalterlichen Genfs. Die Architekten Sergison Bates und Jean-Paul Jaccaud hätten aufgrund der Parzellenform die Möglichkeit gehabt, durch das Errichten eines volumenreichen Baus das bisherige Stadtbild auf der Seite Rue Rousseau und damit auch öffentlichen Raum zu beschneiden. Stattdessen respektierten sie die Situation und gingen in vielfältiger Weise darauf ein. Durch ihre Umsetzung gewannen sie den 3. Distinction Romande d’Architecture. Die passende Integration des Gebäudes gelang, weil zahlreiche Elemente der umliegenden Bauten aufgenommen werden. So verweist beispielsweise die ausgeprägte Vertikalität auf die Proportionen und den Rhythmus des Nachbargebäudes der alten Haushaltschule, die auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zu datieren ist. Auch die Sockel auf der Höhe des Erdgeschosses und der ersten Etage sind ein aufgegriffenes Element, genauso die weisse Fassadenfarbe, die an den Stein der Fassade erinnert und die Materialwahl (Beton). Der Neubau der Fondation de la Ville de Genève pour le Logement Social kann sich primär durch erneuerbare Energien versorgen. Weiter gibt es eine Kinderkrippe, die 60 Kindern einen Platz bietet und sich über die ersten drei Stockwerke erstreckt. Die Wohnungen befinden sich von der dritten bis zur siebten Etage, wobei deren vierzehn subventioniert sind und sich an Menschen mit niederem Einkommen richten.

1. Januar 2019

Altersgerechtes Wohnen / Basel

Die Siedlung Wettsteinpark bietet Wohnraum für ältere Menschen. Sie entstand in den Fünfzigerjahren und wurde seither mehrmals den jeweiligen Bedürfnissen der damaligen Bewohnerinnen und Bewohner angepasst. 2011 hat die Basler Christoph Merian Stiftung (CMS) dort zwei Neubauten errichtet, darunter ein Wohnhaus mit 20 Wohnungen. Wie die Stiftung die beiden Gebäude in die bestehende Siedlung integrierte, würdigten die beiden Basel mit ihrer Auszeichnung für gute Bauten, die sie alle fünf Jahre vergeben. Die beiden Häuser lehnen sich an die Fassaden anderer Siedlungsbauten an und sind so konzipiert, dass der grosszügige, verbindende Gartenraum weiterbesteht. Die Architektur des fünfstöckigen Wohnhauses strebt die Nähe der Villenbauten in der Nachbarschaft an und verdeutlicht, dass hier gehobenes Wohnen im Zentrum steht. Auch werden verschiedene Dienstleistungen angeboten, so 24-Stunden-Notrufbereitschaft, Spitex, Beratungen und ein Mittagstisch. Auch gibt es gemeinschaftliche Anlässe für Bewohnerinnen und Bewohner.

1. Januar 2019

Musikerwohnhaus / Basel

Im Quartier St. Johann hat die Stiftung Habitat Hand angelegt und die ehemalige Lichtschalterfabrik der Levi Fils AG zum Musikerwohnhaus umgebaut. Dabei war es ein Anliegen, die Holzkonstruktion des im Jahr 1903 errichteten Gebäudes beizubehalten und somit Neues und Altes zu verbinden. Im Musikerwohnhaus ist Musizieren rund um die Uhr dank der schallgedämpften Räume (Musikerzimmer in den Wohnungen, vier Übungsräume mit teilweiser Verbindung zum Aufnahmestudio und vier Gästewohnungen mit Teeküche) möglich. Das Gebäude verfügt über neun Wohnungen für Profimusiker und ihre Familien sowie Wohngemeinschaften. Im so genannten «Weissen Saal» werden Konzerte und Versammlungen durchgeführt. Weiter beherbergt das Wohnhaus einen Gemeinschaftsraum mit öffentlichem Mittagstisch, einen Innenhof mit Kräutergarten sowie eine öffentlich und betreute, gedeckte Spielhalle für Kinder und Jugendliche.

1. Januar 2019

Sanierung Mehrfamilienhaus / Aarau

Das Mehrfamilienhaus mit seinen acht Wohnungen wurde 1957 erbaut und liegt in einem ruhigen Aarauer Quartier mit viel Grün. Wegen des sehr hohen jährlichen Energiebedarfs und des schlechten Zustandes der Gebäudehülle musste es saniert werden, wodurch der CO2-Ausstoss um gesamthaft 91 Prozent gesenkt werden konnte. Gekürt mit dem Solarpreis wurde dieses Bauwerk, da es die Wohngenossenschaft Aargau mit hohen Investitionen sowie zukunftsorientiertem Denken schaffte, die Umweltbelastung deutlich zu verringern und den Charakter des Gebäudes trotz 20 cm Dämmung zu erhalten. Der Anstieg der Mietzinsen fiel trotz der Sanierung nur moderat aus. Die Mieterinnen und Mieter konnten dadurch alle ihre Wohnungen behalten. Eine Photovoltaikanlage befindet sich auf dem südwestlichen Dach, die alte Ölheizung wurde durch eine mit fünf Erdsonden ausgestattete Wärmepumpe ersetzt und die natürlichen Baumaterialien verfügen kaum über graue Energie.

1. Januar 2019

Ersatzneubauten Triemli / Zürich

2011 hat die Genossenschaft Sonnengarten (BGS) ihre Stammsiedlung im Triemli am Fusse des Üetlibergs aus den 40er-Jahren ersetzt. Durch den Ersatzneubau verjüngte sie ihren Liegenschaftsbestand und verdichtete gleichzeitig. Heute leben 600 Bewohner/-innen in der Siedlung, rund doppelt so viele Menschen wie früher. Die markanten Bauten stehen unmittelbar beim Verkehrsknotenpunkt Triemliplatz und verfügen über sechs bis sieben Etagen. Sie markieren den Übergang vom ländlichen Albisrieden zur Stadt Zürich. Wie schützende Handflächen umgrenzen zwei mehrfach geknickte Baukörper einen grünen Innenhof und mindern durch eine geschickte Ausrichtung die Lärmbelastung. 2016 hat die BGS die grüne Terrassenlandschaft im Innern der Siedlung nach den Wünschen der Bewohner/-innen fertig ausgestaltet. Der Innenhof hat sich zu einem lebendigen Treffpunkt entwickelt, der ins ganze Quartier ausstrahlt. Eine Fassade aus gerilltem Rohbeton prägt das Erscheinungsbild der Siedlung. Die 194 Wohnungen mit 1,5 bis 5,5 Zimmern zeichnen sich durch einen zeitgemässen Innenausbau aus. Sie verfügen über hell gestrichene unverputzte Betondecken sowie fugenlose Zementböden und lassen Raum für verschiedene Lebensstile. Farbige Wände geben jedem Hauseingang eine eigene Note. Kunst am Bau in Form von gemalten Netzmustern belebt die Allgemeinräume. (Text: Baugenossenschaft Sonnengarten)